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St abbs: ein Stück UW-Paradies in Schottland


nudibranche

Es ist mal wieder soweit, wir dürfen in den Urlaub. Doch diesmal sitzen wir nicht im Flieger, sondern fahren quer durch die Niederlande, Belgien und Frankreich zum ärmelkanal, auf den Zug durch den Tunnel und noch mal quer durch Großbritannien über die Grenze zwischen England und Schottland nach St Abbs, einem winzigen Ort, gekauert zwischen felsigen Klippen. Wieso denn so weit zum Tauchen fahren und dann noch an die kalte Nordsee? Nun, St. Abbs in Süd Schottland und die Farne Inseln in Nord England sind Naturschutzgebiete und für besonders gutes Tauchen bekannt. Als begeisterte Kaltwasser Taucher wollten wir es uns mal anschauen.

Müde von der langen Fahrt treffen wir in der Priory View Lodge ein und werden freundlich von Dawn und Paul Callaghan begrüßt, die das Bed and Breakfast sowie das Tauchunternehmen führen, bei dem wir gebucht haben. Nach einem kurzen Spaziergang über grüne, von Schafen und duzenden Kaninchen bevölkerten Wiesen, geht's zum Strand um den Surfern und Badegästen zuzuschauen und kurz ins Wasser zu hüpfen. Danach fallen wir erschöpft ins Bett. Am nächsten Morgen scheint die Sonne und nach einem ausgiebigen Frühstück geht es endlich tauchen. Der kleine Hafen ist umgeben von Felsen die bei Ebbe aus dem Wasser schauen und bei Flut wieder verschwinden. Diese Felsen sind als eines der besten Landtauchplätze Großbritanniens bekannt. Da gerade Ebbe ist wird die Ausrüstung mit Hilfe von Tauen und einem kleinen Kran in das Boot runtergelassen. Nachdem alles geladen und die Ausrüstung zusammengebaut ist tuckern wir aus dem Hafen. Da alle Tauchplätze innerhalb des Naturschutzgebietes liegen und in fünf bis zwanzig Minuten zu erreichen sind, stecken wir auch schon nach einer viertel Stunde den Kopf ins Wasser. anemone

Die Unterwasserwelt ist wunderschön. Duzende von braunen Krabben mit roten Augen, Taschenkrebse und Hummer laufen zwischen den Felsen umher und die Steilwände sind mit Anemonen in allen möglichen Farben übersät. Bei weiteren Tauchgängen entdecken wir bunte Nacktschnecken, Oktopusse, Seewölfe und sogar Kabeljau. Auch die Unterwasserlandschaften sind berauschend: niedrige Steilwände, Canyons, Tunnel, eine große Arche, ein Wrack und mit Kelp bewachsene Felsen sorgen für Abwechslung und dies bei meist guter Sicht und mäßiger, von den Gezeiten abhängiger, Strömung.

Nach zwei Tauchgängen geht es zurück in den Hafen wo der Kompressor steht. Während die Flaschen gefüllt werden lassen wir es uns ein paar Meter weiter bei Kaffee und sehr süßem Kuchen gut gehen. In diesem kleinen Ort findet das ganze Leben am Hafen statt, so dass die längste Strecke zwischen Boot, Kompressor, Auto und Café höchstens 50 Meter beträgt. Nach der Pause geht es für zwei weitere Tauchgänge zurück auf's Meer. Und so vergeht die Woche: zweimal tauchen, schlemmen und noch mal zweimal tauchen. Die Tauchplätze sind so schön und das Leben so bunt und vielfältig dass es einfach nicht langweilig wird. Trotzdem ziehen wir für die letzten Urlaubstage weiter nach Seahouses, denn dort erwartet uns ein ganz besonderes Highlight. anemone
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