Homo barophilus world



Kroatien: Wrack der Albania


wrack

Die Insel Rab, 22km lang und zwischen 3 und 11km breit ist mit seinen 94km2 und ca 9500, hauptsächlich von Tourismus, Landwirtschaft, Fischerei und Schiffsbau lebenden Einwohnern, die neuntgrößte Insel der kroatischen Adria und nicht nur bei Tauchern ein beliebtes Urlaubsziel. Die klare See, wunderschöne Sandstrände und kleine Buchten, eindrucksvolle Landschaften, einmalige Eichenwäldern, viel Sonne und leckeres Essen locken auch Strandurlauber, Wanderer, Kajakfahrer und Sonneanbeter an. Tatsächlich herrscht auf der Insel, die zu den Kvarner Inseln gehört, ein angenehmes mediterranes Klima. Hiermit sind die Winter mild und die Sommermonate angenehm warm. Die Wassertemperatur erreicht im Sommer ca 24 Grad, im Winter immerhin noch 10 Grad. Ab Herbst können zwar auch eindrucksvolle, von heftigem Wind geprägte Unwetter aufziehen, doch sind diese nie von Dauer und schon am nächsten Tag scheint wieder die Sonne am blauen Himmel. Als Ausgleich für das zuweilen unbeständige Wetter besticht der Herbst mit seiner Ruhe die im direkten Kontrast zu den hektischeren Sommermonaten steht. Rab verläuft in nordwestlich-südöstlicher Richtung und wird durch den Velebitski Kanal vom Festland getrennt. Sie liegt zwischen den unbewohnten Inseln KrK im Norden, Cres im Westen und Pag im Süden und besitzt von allen Inseln der Adria die meisten Quellen. Mehr als dreihundert Quellen entspringen auf dieser Insel. Das liegt an der überwiegend karstigen Landschaft, wobei trotzdem fast die Hälfte der Inseloberfläche von Wäldern bedeckt ist. Außl;erdem prägen drei Gebirgszüge die Insel. Das Kamenjak-Gebirge (maximal Höhe: 403m) das die Halbinsel Lopar im Nordosten vom Rest der Insel trennt, ist das Bekannteste. Diese Berge schützen den Westen der Insel vor den manchmal sehr starken Winden so dass dieser viel grüner und üppiger bewachsen ist als der vergleichsweise karge, graue Osten. Diese zwei komplett unterschiedliche Landschaften auf einer vergleichbar kleinen Fläche machen den Reiz der Insel aus und auch Strandurlauber oder Taucher sollten sich die Zeit nehmen durch Wälder und Gebirge zu streifen und die blühende Natur der einen Seite aber auch die Minerale Schönheit der anderen Seite zu genießen.

Um auf die Insel Rab zu gelangen stehen zwei Autofähren zur Verfügung. Die Fähre der Gesellschaft Rapska-Plovidba verbindet Rab mit dem Festland und fährt ganzjährig vom Küstenort Jablanac zum Inselhafen Misnjak. Die andere Linie verläuft während der Hauptsaison vom Hafen Valbiska auf der Insel Krk nach Lopar. Wer ohne Fahrzeug unterwegs ist kann auch mit dem Katamaran von Rijeka aus fahren. Als Taucher mit Autos und viel Ausrüstung haben wir uns für die Autofähre entschieden und sind dann quer durch die Insel nach Kampor gefahren wo unsere Tauchbasis, Kron Diving, stand. Herzlich von Andreas Kron begrüßt haben sich sofort alle wohl gefühlt und sobald auch die letzten eingetroffen waren ging es auch schon los zum ersten Tauchgang. Dieser wurde direkt von Land aus vor der Basis durchgeführt und diente vor allem dazu die ganze Ausrüstung noch mal zu testen um sicher zu gehen dass alles für den sehnlichst erwarteten Tauchgang am Wrack der Albania sitzt und funktioniert. Dieser Tauchgang ist nämlich für mehrere Taucher unsere Gruppe etwas Besonderes. Tatsächlich liegt die Albania etwa 75m tief und daher jenseits der Tiefen die gefahrlos mit Luft zu betauchen sind. Um den auf dieser Tiefe toxischen Effekt des Stickstoffes und Sauerstoffes in der Luft zu entkommen wird ein Teil dieser Gase durch Helium ersetzt so dass das Atemgas aus Sauerstoff, Stickstoff und Helium besteht. Das Verwenden dieses besonderen, Trimix genannten, Gasgemisches bedarf natürlich einer besonderen Ausbildung. Und nun soll dieser Tauchgang, in der wunderbaren Umgebung der Insel Rab, der Abschlusstauchgang unseres Trimix-kurses werden. Trotz der Müdigkeit der langen Anreise und des anschließenden Tauchganges fällt das Schlafen vor Aufregung schwer. wrack
wrack Nach einem Tag Schlechtwetterpause an dem wir wegen des starken Windes die Albania nicht anfahren konnten geht es am dritten Tag endlich los. Wir laden alles auf das geräumige Tauchschiff und stechen ins Meer. Nach einer gemütlichen Fahrt auf dem, nun wieder ruhigem Meer ist der Tauchplatz erreicht. Die Albania ist ein 65,85m langer, 10,1m breiter Frachter und hatte 4,8m Tiefgang. Sie wurde 1910 in Triest aus Stahl gebaut und konnte eine Geschwindigkeit von 12 Knoten erreichen. In 1916 wurde sie von zwei Torpedos des italienischen UBootes Atropo getroffen und vor der Küste Rabs versenkt. Drei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Drei weitere Crewmitglieder sowie 22 Passagiere konnten sich auf die nur zwei Kilometer entfernte Insel retten. Das Schiff sank mit dem Heck voraus und liegt nun knapp unterhalb von 70m auf dem Meeresgrund. Der Rumpf ist intakt und das Wrack steht senkrecht auf dem Sandboden was es fast wieder lebendig aussehen lässt. Nacheinander tauchen die Zweierteams hinab in die Tiefe zum Wrack. Das Wasser ist sehr klar und selbst auf 70m ist es so hell dass man ohne Lampe auskommt. Das Wrack, mit seinen noch aufrecht stehenden Masten, ist sehr imposant. Alles ist von tiefblauem Wasser umgeben und es herrscht ein Gefühl der Ruhe und der Zeitlosigkeit. Trotzdem ist das Wrack nicht tot: Unmengen an Fischschwärmen tummeln sich zwischen den Aufbauten und in jeder Ritze des Rumpfes sitzt ein Hummer. Leider geht die Zeit unter Wasser wie immer viel zu schnell vorüber und so müssen wir bald den langen Weg zur Oberfläche antreten. Während der notwendigen Stopps auf dem Weg zurück an die Sonne bleib genug Zeit den Tauchgang noch einmal Revue passieren zu lassen und sich jetzt schon auf den nächsten Ausflug zur Albania zu freuen. Es gibt dort unten nämlich viel mehr zu entdecken als man an einem einzigen Tauchgang anschauen kann. Zurück aufs Boot wird erstmal die schwere Ausrüstung abgelegt und schon bald erzählen alle durcheinander. Und das begeisterte Erzählen nimmt kein Ende. Es geht weiter beim Ausladen, beim Aperitif auf der Terrasse vom Restaurant Dupin das der Tauchbasis direkt angeschlossen ist und auch noch später beim leckeren Abendessen an der lauen Nachtluft unter dem Sternenhimmel. wrack
wrack wrack taucher wrack wrack
wrack wrack wrack basis fisch
basis kueste kueste kueste kueste
schwamm schwamm sonnenuntergang wrack_der_bambi wrack_der_bambi